Melde- und Informationsstelle Antiziganismus in Rheinland-Pfalz eröffnet!

Melde- und Informationsstelle Antiziganismus in Rheinland-Pfalz eröffnet!

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Melde- und Informationsstelle Antiziganismus in Rheinland-Pfalz eröffnet!

Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Rheinland-Pfalz eröffnet erste Monitoringstelle für Antiziganismus in Rheinland-Pfalz


Der rheinland-pfälzische Landesverband Deutscher Sinti und Roma eröffnet die erste regionale Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA-RLP) in Rheinland-Pfalz. Betroffene können künftig gezielt antiziganistische Vorfälle an eine zentrale Stelle melden und erhalten gleichzeitig eine entsprechende Verweisberatung. Mit der Aufnahme der Arbeit der Meldestelle wird erstmals die Verbreitung und Entwicklung des Antiziganismus in Rheinland-Pfalz systematisch erfasst und dokumentiert.

„Antiziganismus ist eine bestimmte Form des Rassismus und stellt heute die Hauptursache dafür dar, dass betroffene Personen und Gruppen pauschal abgelehnt und strukturell diskriminiert und ausgegrenzt werden. Das Bild des sog. ‚Zigeuners‘ hat sich über Jahrhunderte zu einem aggressiven Feindbild verdichtet und bildet heute die Grundlage für die in der Mehrheitsgesellschaft bestehenden Ressentiments gegenüber Sinti und Roma“, so der 1. Vorsitzende des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Rheinland-Pfalz, Jacques Delfeld Sr..

Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma forderte in den vergangenen Jahren immer wieder die Einrichtung eines solchen Monitoringsystems. Es gebe viele Beispiele, die ein erhebliches Dunkelfeld antiziganistischer Vorfälle nahelegen würden, doch für eine breite Öffentlichkeit bliebe dieses Phänomen weitgehend unsichtbar, weil es bis heute an entsprechenden Meldestrukturen fehle. Diesem Desiderat solle nun mit der Schaffung eines bundesweiten Netzwerks an Melde- und Informationsstellen begegnet werden, so Delfeld.

MIA-Rheinland-Pfalz macht mit dem Start seiner regionalen Meldestelle den Anfang.  Es deutschlandweit ein flächendeckendes Netzwerk an Meldestellen entstehen, welches von MIA-BUND aufgebaut wird. Bereits zum 15. Juli nimmt die Meldestelle des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma in Berlin (MIA-BUND) offiziell seine Arbeit auf. Die Ergebnisse aller Meldestellen sollen künftig in einem jährlichen Bericht zusammengefasst und veröffentlicht werden.

„Die Bekämpfung von Antiziganismus ist nicht allein die Sache von Betroffenen. Es bedarf einer entschlossenen gesamtgesellschaftlichen Kraftanstrengung, um Rassismus und menschenverachtende Ideologien zu überwinden. Mit dem Projekt MIA-RLP haben wir vom Landesverband diese Herausforderung angenommen, doch wir benötigen bei der Bekämpfung des Antiziganismus weiterhin die breite Unterstützung von Staat und Gesellschaft “, so Delfeld.

MIA-RLP wird gefördert durch die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ), MIA-BUND durch das Bundesinnenministerium.






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