Bildungs- und Kulturarbeit

Bildungs- und Kulturarbeit

Kultur, Traditionen und Bräuche sollen erhalten und geschützt werden

Die Vernichtungspolitik im Nationalsozialismus hatte nicht nur die Ermordung der Sinti und Roma, sondern auch die Auslöschung deren Kultur und Sprache „Romanes“ zum Ziel. Durch die Ermordung der meisten Sinti und Roma in den Konzentrationslagern kam es zum Bruch. Sie hatten daher nicht die Möglichkeit, die Kultur an die nächste Generationen zu überliefern.

Seit der Gründung des Verbands versuchen wir daher, die Kultur, Traditionen, Bräuche, und die Sprache „Romanes“ zu erhalten und zu schützen. Dabei soll innerhalb der Community der Bezug zur eigenen Kultur gefördert werden. Zudem schaffen wir Berührungspunkte mit der Gesamtgesellschaft, die einen gemeinsamen Austausch von Kultur und Lebenswelten ermöglichen. Ziel ist es, stereotypen Einstellungen und Fremdbildern entgegenzuwirken.
In beiden Bereichen konnten seit Verbandsgründung wichtige Erfolge erzielt werden.

Von Beginn an wurden diverse Projekte ins Leben gerufen. Hervorzuheben ist hier die „Sinti-Kulturwerkstatt“ (kurz: „Sinti-Werkstatt“) in Albersweiler, die im Jahr 1987 gegründet wurde. Dort konnte die traditionelle Handwerkskunst der Sinti und Roma erlernt werden. Die „Sinti-Werkstatt“ wurde schnell zum überregionalen Aushängeschild und hatte einen eigenen kleinen Laden, in dem Werke ausgestellt und erworben werden konnten.

Seit 1988 veranstaltet der Landesverband jährlich das Kulturfest „AVEN“, was im Romanes „kommt“ bedeutet. Dieses Fest fand in der Vergangenheit überwiegend in Landau statt und ist für viele Menschen ein fester Bestandteil des spätsommerlichen Kulturangebots. Primäres Ziel ist es, Begegnung zu schaffen und die kulturellen Leistungen von Sinti und Roma für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen. Im Mittelpunkt dieses Events steht ein Konzert mit Künstlern der Minderheit aus Ost- und Westeuropa. Zudem wird das Publikum in Handwerks- und Kunstausstellungen mit den Werken von Sinti und Roma bekannt gemacht.

Die Bewahrung des „Romanes“ ist ein wichtiges Ziel, besonders unter dem Gesichtspunkt, dass das ursprüngliche Romanes nur noch in Fragmenten existiert. Ein Meilenstein war die Unterzeichnung der europäischen Charta für Minderheiten- oder Regionalsprachen durch die Bundesrepublik Deutschland, in der die Förderung des Romanes neben anderen Minderheiten-Sprachen geregelt ist. Leider ist eine Ratifizierung, die rechtsverbindliche Ansprüche beinhaltet, bislang nur im Bundesland Hessen erfolgt. Umso wichtiger war die Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung mit Land dem Rheinland-Pfalz im Jahr 2005, die die Verfolgung der Ziele der Charta bekräftigt.

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Jacques Delfeld Sr. übergibt nach 35 Jahren den Vorsitz des rheinland-pfälzischen Landesverbands Deutscher Sinti und Roma an eine jüngere Generation,